INSCHRIFTEN, Kunst & Co, Kunstverein in Flensburg, 2004 |
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"Wer den Ausstellungsraum betritt, der lässt die Tristesse eines grauen Novembertages ganz schnell hinter sich. In leuchtenden Signaltönen überstrahlen Sabine Rehlichs skripturale Bilder selbst das blendende Weiß der Wände. Die Hamburgerin entwickelt die Grundstruktur ihrer Tafelbilder meist am Computer, die sie anschließend mit dem Pinsel auf Holztafeln überträgt. Dabei setzt sie Farbflächen spielerisch nebeneinander, über die sie Wörter, ganze Textpassagen legt oft gespiegelt und übereinandergesetzt. Nicht die Information der Schrift steht zunächst im Vordergrund, sondern ihre Form. Auf diese Weise entstehen ornamenthafte Schriftbilder, die nicht ohne Zufall an orientalische Muster erinnern. 'Die Wiege der Schrift steht im Orient,' sagt Rehlich. 'Zeichen gingen seit der Erfindung der Schrift in unserer Wahrnehmung stark zurück. Ich gehe in meiner Arbeit wieder mehr auf die Bilderschrift zurück, die noch im Mittelalter, etwa in der Buchmalerei, eine große Bedeutung hatte.' Historische Bezüge sind in Rehlichs Bildern unübersehbar, auch mit bedeutenden Künstlern setzt sich die 54-Jährige auseinander. In einem großen Tafelbild verwendet sie ein Zitat des französischen Fauvisten Henri Matisse: 'Die Erleuchtung hat die Beschäftigung mit dem Orient gebracht.' " Sönke Lundtaus Flensburger Tageblatt, 2004 |
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